Unergonmisch Stundenlanges Arbeiten am Notebook kann anstrengend werden Foto Jens Kalaenedpa tmn

Im Zuge der Corona-Pandemie wurden Freizeit-PCs aufgerüstet und Küchen in Büros umgebaut. Ohne ordentliche technische Ausstattung kann die Arbeit zu Hause aber schnell mühselig werden.

München/Köln (dpa/tmn) – Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März haben immer mehr Arbeitgeber ihre Angestellten ins Homeoffice geschickt und persönliche Treffen weitestgehend durch Audio- und Videokonferenzen ersetzt. Voraussetzung hierfür ist allerdings die entsprechende Technik.

Das fängt beim Bildschirm an. „Eine gute Größe ist ein Monitor um die 27 Zoll, zumal die kaum teurer sind als die 24-Zoll-Modelle“, sagt Wolfgang Pauler vom Fachmagazin „Chip“. Bei der Auflösung sollte mindestens Full-HD gewählt werden.

Platziert wird der Bildschirm grundsätzlich so, dass keine Spiegelungen entstehen und das Tageslicht möglichst von der Seite hereinfällt, rät der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW). „Wer mit einem Laptop arbeitet, sollte möglichst auch einen separaten Bildschirm nutzen“, so VDBW-Ärztin Anette Wahl-Wachendorf. „Das verbessert die Ergonomie der gesamten Arbeitssituation.“

Foto Sebastian Gollnowdpadpa tmn

Vernünftige Bildschirme starten bei etwa 200 Euro, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Vor dem Monitor-Kauf ist aber ein Blick auf die Schnittstellen des Laptops oder PCs nötig. Denn: „Wenn die Anschlüsse nicht passen, muss noch ein Adapter gekauft werden“, so Pauler. Daneben sollte der Monitor möglichst höhenverstellbar und kippbar sein. Idealerweise ist der obere Bildschirmrand auf Höhe der Augen.

Vor- und Nachteile von Laptop und PC

Bei der grundsätzlichen Entscheidung zwischen Laptop und Desktop-PC muss Pauler zufolge vor allem die Bürosituation im Homeoffice berücksichtigt werden. „Der große Vorteil des Laptops ist seine Portabilität, man ist also nicht auf einen Arbeitsort festgelegt. Der Vorteil des PCs wiederum ist der günstigere Preis.“ Ein Office-PC liege bei rund 400 bis 500 Euro, Notebooks seien gut 100 Euro teurer. Allerdings müsse beim PC immer noch ein Bildschirm dazugerechnet werden.

„Auf der anderen Seite sind die Notebook-Displays für langfristiges ergonomisches Arbeiten zu Hause in der Regel zu klein“, sagt Pauler. Ein „gesünderer“ Arbeitsplatz lasse sich daher meist mit einem externen Monitor einrichten. Wer über einen längeren Zeitraum mit einem Laptop arbeitet, sollte sich eine externe Tastatur und eine Maus besorgen.

Für die passende Technik muss ein Arbeitnehmer nicht selbst auf Einkaufstour gehen. Da ist grundsätzlich erst einmal der Arbeitgeber in der Pflicht. „Schafft der Arbeitnehmer privat Technik zur Ableistung seiner Arbeit im Homeoffice an, steht ihm ein Erstattungsanspruch nur zu, wenn die Anschaffung überwiegend im Arbeitgeberinteresse erfolgt“, sagt Kerstin Gröne, Rechtsanwältin für Arbeitsrecht aus Köln. „Wird vorhandenes Equipment genutzt, wird oft mit Pauschalen gearbeitet.“

Auch für die notwendige Arbeitssicherheit muss der Arbeitgeber sorgen. „Der Home-Arbeitsplatz stellt grundsätzlich genauso einen Arbeitsplatz dar wie der Arbeitsplatz im Betriebsgebäude“, erklärt Gröne. Fehlt ein schneller Internetanschluss, könne der Arbeitnehmer allerdings nicht erwarten, dass der von der Firma gestellt werde. „Solch ein Anschluss wird ja in der Regel auch privat genutzt, insofern müsste vereinbart werden, inwiefern sich der Arbeitgeber daran beteiligt“, meint Gröne.

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