Universität Bayreuth wählt zukünftige Land- und Amtsärzte aus

Die Universität Bayreuth leistet einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung des Mangels an Landärztinnen und Landärzten

Ein Mangel an Ärztinnen und Ärzten zeigt sich besonders im ländlichen Raum und im öffentlichen Gesundheitswesen. Der Freistaat will daher bereits im Studium die Weichen stellen, um mehr junge Menschen in diese Tätigkeitsfelder zu bringen und hat 2019 das Auswahlverfahren für das Medizinstudium in Bayern reformiert. Maßgeblich beteiligt daran war das Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (IMG) der Universität Bayreuth.

Nun hat das Institut erstmalig in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) die Auswahl geeigneter Medizinstudierender im Rahmen der sogenannten „Landarzt- und ÖGD-Quote“ für ganz Bayern durchgeführt. 130 Bewerberinnen und Bewerber starten – ohne  den Numerus Clausus erreicht haben zu müssen – im Wintersemester in ihr Medizinstudium und damit in eine Zukunft auf dem Land oder im ÖGD.

Weil viele junge angehende Medizinerinnen und Mediziner vor allem in die urbanen Räume und an die großen Kliniken streben, eine Tätigkeit als niedergelassener Arzt im ländlichen Raum oder im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) oft gar nicht in Betracht ziehen, hat der bayerische Landtag im Jahr 2019 die sogenannte „Landarzt- und ÖGD-Quote“ eingeführt. Hierbei handelt es sich um Studienplätze, die denjenigen vorbehalten sind, die sich schon früh drauf festlegen, nach Abschluss ihres Studiums in einem unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten ländlichen Gebiet tätig zu werden. Dank eines erfolgreichen Auswahlverfahrens freuen sich jetzt 130 Ausgewählte über ihren Studienstart zum Wintersemester 2021/2022 an einer der sechs medizinischen Fakultäten in Bayern.

In einem mehrstufigen Auswahlprozess fanden zahlreiche Bewertungskriterien, jedoch nicht die Abiturnote, Anwendung. Dadurch sollen insbesondere auch solche Anwärter und Anwärterinnen identifiziert werden, die höchstes Interesse an einer ärztlichen Tätigkeit haben und diese z. B. durch eine vorgeschaltete Berufsausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege untermauert haben. Arzt-relevante Kompetenzen standen im Fokus der Bewertung und charakterisierten die Bayreuther Auswahlgespräche. Mehrere Mini-Interviews und ein abschließendes Einzelgespräch mussten absolviert werden, wobei konstruierte alltagsrealistische Berufs-Szenarien das Kompetenzprofil und die Motivation der Bewerberinnen und Bewerber widerspiegelten. Die objektive Bewertung wurde durch unabhängige ärztliche Experten und Expertinnen sichergestellt, welche über eine langjährige Berufserfahrung verfügen und vorher eine dezidierte Schulung absolvierten.

Die Herausforderung: Aufgrund der Corona-Pandemie waren Präsenzveranstaltungen nicht wie gewohnt umsetzbar, sodass ein digital-hybrides Auswahldesign von Seiten des IMG entwickelt und umgesetzt wurde. „Kerngedanke war immer, dass die Auswahlgespräche sicher stattfinden“, betont Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Geschäftsführender Direktor des IMG. „Wir sind davon überzeugt, auf Basis des gesamten Auswahlprozesses, höchst geeignete Bewerber und Bewerberinnen identifiziert und ausgewählt und so einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag geleistet zu haben“, so Professor Nagel.

Kontakt:

Institut für Medizin­management und
Gesundheitswissenschaften

Universität Bayreuth

Prieserstraße 2

95444 Bayreuth

Mail: img@uni-bayreuth.de

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