Führungsexperte Michael Hampel rät zu einem strukturierten Prozess für Bewerbung und Einarbeitung

Mittelstands Experte Michael Hampel rät Unternehmen zu kreativen Bewerbungsprozessen und einem strukturierten Onboarding der neuen Mitarbeitenden Foto privat

30 Prozent der neuen Mitarbeiter kommen am ersten Arbeitstag nicht. Weitere 30 Prozent denken schon am ersten Tag an Kündigung. „Das muss sich ändern“, sagt der Bayreuther Führungs- und Mittelstandsexperte Michael Hampel. Er rät zu einer besseren Preboarding- und Onboarding-Kultur in den Unternehmen.

Der Fachkräftemangel ist in so ziemlich allen Branchen angekommen. Zahlreiche Unternehmen investieren viel Zeit und betreiben einen enormen Aufwand, um neue, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen. Doch nicht immer gehen die Unternehmen bei der Suche nach neuen Kräften die richtigen Wege. Diese Erfahrung hat Michael Hampel aus zahlreichen Beratungen in mittelständischen Unternehmen mitgenommen. Und genau an dieser Stelle setzt seine Arbeit an.

Schon die Frage „Woher bekomme ich neue Mitarbeitende?“ fordert nach Ansicht von Michael Hampel viel Kreativität. Unter anderem geht es um die Frage, auf welchen Kanälen welche Zielgruppen zu erreichen sind. Denn mittlerweile arbeiten bis zu vier Generationen in Unternehmen, die alle ein anderes Informationsverhalten haben. „Mit einer klassischen Anzeige in der Tageszeitung wird man vor allem jüngere Menschen kaum erreichen“, malt er ein klares Bild. Umso wichtiger sei es, aktiv und kreativ auf die Suche zu gehen. Neben klassischen Wegen liegen Verbindungen zu neuen Mitarbeitern oftmals viel näher: Bestehende Mitarbeitende haben in ihrem persönlichen Umfeld häufig gute Kontakte zu qualifizierten Freunden und Bekannten. „Da darf man ruhig auch eine Prämie ausloben“, meint der Führungsexperte. Eine der interessantesten Möglichkeiten sind in diesem Zusammenhang ehemalige Kolleginnen und Kollegen der neuen Mitarbeitenden, die häufig neugierig sind, wie es dem einstigen Kollegen beim jetzigen Arbeitgeber geht.

Eine weitere, oftmals ungenutzte Quelle für neue Mitarbeiter sind Unternehmen, die gerade Arbeitsplätze abbauen und deshalb hochqualifiziertes Personal freistellen. Hier rät Michael Hampel zu einem unkonventionellen Weg: „Einfach beim Personalleiter oder Unternehmer anrufen und ihn fragen, ob eine Möglichkeit besteht, mit seinen Mitarbeitern in Kontakt zu treten.“ Da der alte Arbeitgeber ein hohes Interesse an der Vermittlung seiner Leute hat, ist er oftmals offen für diese etwas außergewöhnliche Form. „Der direkte Kontakt ist noch immer der beste“, so Michael Hampel.

Preboarding und Onboarding

Nicht immer sind die Prozesse nach der Unterschrift des Arbeitsvertrags so gestaltet, wie das die künftigen Mitarbeitenden erwarten. Mindestens genauso wichtig wie die kreative Suche nach neuen Mitarbeitenden sind nach der Erfahrung von Michael Hampel der Vorstellungsprozess und die Zeit bis zum ersten Arbeitstag. Schon beim Vorstellungsgespräch kann eine zukünftige Kollegin oder ein zukünftiger Kollege eingebunden werden, um eine persönliche Atmosphäre zu schaffen. Da von der Vertragsunterschrift bis zum ersten Arbeitstag meist noch viele Wochen vergehen, muss diese Zeit unbedingt aktiv für weitere Kontakte genutzt werden, um zukünftigen Mitarbeitern durch Informationen Sicherheit zu vermitteln und mögliche Fragen zu beantworten.

„Vom ersten Tag an muss es einen strukturierten Onboarding-Prozess geben“, so Michael Hampel. Oftmals sind Kollegen und Vorgesetzte am ersten Arbeitstag der neuen Mitarbeitenden nicht gut vorbereitet, der Arbeitsplatz nicht eingerichtet und der neue Arbeitnehmer fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen. Ein Paten-System, ein definierter Einarbeitungsprozess sowie regelmäßige Feedback-Gespräche, mindestens alle vier Wochen, schaffen die Voraussetzungen, damit neue Kolleginnen und Kollegen sich von Anfang an wohl fühlen, gut ankommen und schnell in ihre Aufgaben eingearbeitet werden können.

„Über all den einzelnen Maßnahmen muss eine völlig neue Führungskultur liegen, die auf die Wünsche und Bedürfnisse heutiger Generationen eingeht“, so der Experte. Gerade die jetzt auf den Arbeitsmarkt drängenden Mitglieder der so genannten Generation Z (ab Jahrgang 1997) suchen nach Sinn in der Arbeit, nach Unternehmen mit flachen Hierarchien und dem Einsatz modernster Technologien und Kommunikationswege. „Darauf müssen sich die Unternehmen einstellen, denn sonst sind diese jungen, eigentlich hoch motivierten Menschen sehr schnell frustriert und verlassen die Arbeitsstelle wieder.“ Für Michael Hampel aber in diesem Zusammenhang auch noch ganz wichtig: Neue Ansätze der Führungskultur dürfen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müssen im Unternehmen auch gelebt werden – über alle Hier­archiestufen hinweg. Er selbst begleitet Unternehmen aus dem Mittelstand seit über 20 Jahren auf diesem Weg.

Einen Einblick in seine Arbeit gibt Michael Hampel in seinem e-Book „Führung und Produktivität für mittelständische Unternehmen“, das für die Leser der Karriereregion kostenlos zum Download bereitsteht: https://michael-hampel.com/e-book-kostenloser-download/

Expertenkontakt:

Michael Hampel

Friedrichstraße 21
95444 Bayreuth
Telefon: 0921 16306231
www.michael-hampel.com

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