Jetzt die Weichen stellen

Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zur aktuellen Situation der Gründerszene in Bayreuth

hej!Lab wird als neue Unternehmensgründung in den StartUpPoint der Stadt Bayreuth aufgenommen (siehe Infokasten). Anlässlich dieser positiven Entwicklung stand Oberbürgermeister Thomas Ebersberger Rede und Antwort zur aktuellen Situation der Gründerszene in Bayreuth und konkret zum Planungsstand des Gründer- und Innovationszentrums.

Herr Oberbürgermeister, wie nehmen Sie als Stadtoberhaupt die aktuelle Situation für junge GründerInnen und UnternehmerInnen in Bayreuth wahr? Welche Handlungsfelder für die Stadt leiten Sie daraus ab?

Thomas Ebersberger: Wir sehen aktuell sehr viele Nachfragen aus diesem Themenbereich, es laufen die unterschiedlichsten Aktivitäten, von Beratungs- und Coaching-Angeboten bis hin zu eher informellen Formaten, welche den Gründern und Interessierten Plattformen zum Erfahrungsaustausch bieten. Events wie der Upper Franconia Innovation Summit (UFIS) werden von Aktiven aus der Region Bayreuth initiiert und organisiert. Da steckt enorm viel Arbeit und Engagement dahinter, was mich wirklich sehr freut und wofür ich mich auch ganz herzlich bedanken möchte.

Wir können heute bereits im begrenzten Umfang eine Unterstützung der Stadt in Form unseres StartUpPoints und entsprechender Beratungsangebote leisten. In der Summe brauchen wir aber einen professionelleren und effizienteren Rahmen. Wie Sie wissen, planen wir für diesen Zweck ein Gründer- und Innovationszentrum auf dem Campus der Universität.

OB-Ebersberger-
Thomas Ebersberger, Oberbürgermeister

Das machen doch aber andere Städte schon seit langer Zeit!

Thomas Ebersberger: Das ist für einige Fälle richtig und für Bayreuth eben auch von essentieller Bedeutung. Wir können und wir wollen es uns nicht leisten, die klugen und engagierten Köpfe, die den Willen und die Fähigkeit zur Gründung und zum Unternehmertum haben, an andere Regionen zu verlieren.

StartUpPoint
Viel Raum für kreative Ideen bietet der StartUpPoint. Foto: Stadt Bayreuth

Das heißt, die Stadt Bayreuth stellt sich in diesem Feld der Konkurrenz?

Thomas Ebersberger: Da geht es nicht um Konkurrenz, sondern um Ergänzung und darum, gemeinsam Synergien zu generieren. Wir wollen mit den Stärken unserer Region Bayreuth, den unternehmerischen Rahmenbedingungen und dem riesigen Vorteil einer modern ausgerichteten Universität eine wesentliche und verantwortungsvolle Rolle in einem oberfränkischen und bayerischen Netzwerk für Innovation und Gründung wahrnehmen.

Das Thema ist schon seit geraumer Zeit in der Diskussion. Wie lange müssen wir denn da noch warten?

Thomas Ebersberger: Wir sind aktuell dabei, wesentliche Weichen zu stellen und die Entscheidungsprozesse positiv nach vorne zu bringen. Neben konzeptionellen Aspekten geht es auch um die Finanzierung, bis hin zu dem Punkt, welche Partner wir als Stadt Bayreuth an Bord haben. Da sprechen wir natürlich in erster Linie auch mit dem Landkreis, der erfreulicherweise bis Mitte Juni 2022 zu einer Entscheidung kommen will, was wir wirklich sehr begrüßen.

Für mich ist es völlig unstrittig, dass wir mit dem Gründer- und Innovationszentrum eine wichtige Maßnahme planen, um langfristig die gesamte Wirtschaftsregion Bayreuth zukunftssicher aufzustellen. Wir dürfen nicht rückläufige Gewerbesteuereinnahmen beklagen und gleichzeitig aber keine sinnvollen Gegenmaßnahmen ergreifen!

Was heißt das konkret für den Zeitplan der Umsetzung?

Thomas Ebersberger: Wie gesagt, der Landkreis will seine Entscheidung bis Mitte Juni treffen. Darauf aufbauend werden wir in der Stadt die ersten operativen Schritte zur Entscheidung bringen. Wenn alles nach Plan läuft, schaffen wir die Eröffnung noch in 2026. Das Richtfest auf dem Unicampus möchte ich schon noch als OB begleiten dürfen.

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