Die Nachfrage ist ungebrochen hoch

Der Arbeitsmarkt der Region entwickelt sich saisontypisch, doch viele Unternehmen suchen Kräfte

„Die aktuelle Arbeitslosenstatistik im Agenturbezirk Bayreuth-Hof zeigt ein typisches Bild für den Berichtsmonat Dezember. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat im saisonüblichen Rahmen an. Insgesamt waren im Dezember rund 600 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als im Dezember des Vorkrisenjahres 2019. Auch zum Jahresende melden die Arbeitgeber der Region weiterhin einen hohen Bedarf an Mitarbeitenden. Die Stellenmeldungen liegen sogar über den Werten von Dezember 2019,“ berichtet Sebastian Peine, Chef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof.

Schild Jobcenter
Die Jobcenter haben viele freie Stellen zu vergeben. Foto: bluedesign- stock.adobe.com

Aktuell sind im Agenturbezirk 9.727 Personen arbeitslos gemeldet, 357 mehr als im Vormonat und 1.058 mehr als im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent. Im November betrug sie 3,7 Prozent und im Dezember 2021 3,4 Prozent. Wie im Dezember üblich, gab es vermehrt Arbeitslosmeldungen von Saisonbeschäftigten. Die Zahl der Arbeitslosen hat bei allen Alters- und Personengruppen gegenüber dem Vormonat zugenommen. „Auch im Vorjahresvergleich werden die Arbeitslosenzahlen durch die Geflüchteten aus der Ukraine beeinflusst: Es sind 68,2 Prozent mehr Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit von Arbeitslosigkeit betroffen, 17,5 Prozent mehr Frauen sowie 53,8 Prozent mehr Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren. Einen erfreulichen Rückgang gab es bei den Langzeitarbeitslosen: Es waren 229 oder 8,7 Prozent Arbeitslose weniger als im Vorjahr zu verzeichnen, die bereits länger als ein Jahr nach einer Beschäftigung suchen“, so Peine. Die Nachfrage nach neuem Personal war trotz aller krisenbedingter Schwierigkeiten im Dezember auf hohem Niveau spürbar. Bei den Arbeitgeber-Services gingen 16 Stellen mehr ein als im November. Gegenüber Dezember 2021 waren es 53 Stellenmeldungen weniger. Verglichen mit Dezember 2019 vor Pandemiebeginn wurden 307 offene Stellen mehr gemeldet. Das aktuelle Angebot liegt insgesamt bei einem Bestand von 8.604 gemeldeten Stellen. Im Vorjahresmonat waren es 7.832, im Dezember 2019 5.645.

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich also auch zum Jahresende weiterhin stabil. Hohe Energiepreise, Materialengpässe und Preissteigerungen beeinträchtigen aber die wirtschaftliche Entwicklung, so dass die Betriebe der Region zum Beispiel bei Neueinstellungen zurückhaltender sind. Trotz Abschwächung ist die gemeldete Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber weiterhin sehr hoch und liegt über dem Vorkrisenniveau“, betont Agenturchef Peine.

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