Eine berufsbegleitende Weiterbildung an der Universität Bayreuth soll beim Umdenken helfen

Es ist eine allseits bekannte Thematik: Der Flächenfraß in Bayern schreitet weiter voran, und das, obwohl er derzeit als eines der drängendsten Probleme im Umweltschutz gilt. Die intensive Beschäftigung mit dem Thema sowie eine Auseinandersetzung mit nachhaltigen Lösungen sind angesichts des weiter ansteigenden Bedarfes an Flächen für Siedlungen, Infrastruktur und landwirtschaftliche Nutzung dringend nötig.

Neubaugebiet im Grünen
Foto: Campus-Akademie

Um Abhilfe zu schaffen, hat sich an der Universität Bayreuth ein sechsköpfiges Team zusammengefunden, das an sieben Terminen von September 2023 bis Februar 2024 in der berufsbegleitenden Weiterbildung „Flächensparende Gemeindeentwicklung“ neben fundiertem Wissen zum Thema auch die nötigen Instrumente, Methoden und Werkzeuge an die Hand gibt, um die Transformation anzustoßen und umzusetzen. Denn: Effizientes Flächenmanagement bedeutet, dass die vorhandenen Flächen bestmöglich genutzt und unnötige Flächeninanspruchnahme vermieden werden. Dies erfordert eine sorgfältige Planung und Steuerung der Flächenentwicklung, die auf Bedarf und Nachfrage abgestimmt ist. Dabei gilt es auch, die verschiedenen Nutzungsansprüche zu berücksichtigen und Konflikte zwischen ihnen zu lösen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Bodenpolitik, die sicherstellt, dass der Boden als knappes und wertvolles Gut nachhaltig genutzt wird und nicht beliebig privatisiert oder spekuliert wird.

Eine nachhaltige und effiziente Flächenentwicklung und Bodennutzung kann dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen, die biologische Vielfalt zu erhalten und den Ressourcenverbrauch zu minimieren. All dies erfordert jedoch eine Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, die Förderung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen und die Anpassung an den Klimawandel.

Prof. Dr. Manfred Miosga, Inhaber der Professur für Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Bayreuth, ist Wissenschaftlicher Kursleiter für die berufsbegleitende Weiterbildung „Flächensparende Gemeindeentwicklung“. Er sieht bei Gemeinden und Kommunen in den vergangenen Jahren eine Art Wettlauf um die Ausweisung neuer Baugebiete. Dabei seien Neubaugebiete eine „unglaublich teure Art und Weise“, neue Einwohnende anzulocken, während sie gleichzeitig für eine Vielzahl von Problemen verantwortlich seien. In dem Kurs sollen neue Lösungsansätze und konkrete Maßnahmen aufgezeigt werden. Auch das Thema Kommunikation sowie rechtliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle. Verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung des Kurses sind neben Prof Miosga auch Prof. Mario Tvrtković, Dr. habil. Sabine Hafner, Claudia Bosse, Barbara Wunder und Frank Sommer. Sie alle bringen ihre Expertise ein, wenn es um die Chancen und Herausforderungen flächensparender Gemeindeentwicklung geht, um Stadterneuerung und Dorfentwicklung, Kommunalberatung und Innenentwicklung. Trägerinstitution für den Kurs ist die Campus-Akademie, die seit 2003 die akademische, externe Weiterbildung an der Universität Bayreuth ausrichtet.

Der Kurs „Flächensparende Gemeindeentwicklung“ startet wieder im September 2023 und richtet sich vornehmlich an Bürgermeisterinnen, Regionalmanager, Mitarbeitende von Planungs- und Bauämtern oder aus der Raum-, Landschafts- und Stadtplanung. Teilnehmende, die in einem laufenden Dorferneuerungsverfahren involviert sind, können sich den Kurs mit bis zu 75 Prozent vom Amt für Ländliche Entwicklung fördern lassen.

Expertenkontakt

Campus-Akademie für Weiterbildung / Universität Bayreuth

Anna-Theresa Lienhardt
Universitätsstr. 30
95447 Bayreuth

anna-theresa.lienhardt@uni-bayreuth.de
Tel.: 0921 55-7302

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